Am Anfang herrschte Chaos.
Heiß, dicht und voller energetischer Teilchen war das frühe Universum ein turbulenter, geschäftiger Ort. Dieses als Rekombination bekannte Meilensteinereignis brachte das berühmte hervorkosmischer Mikrowellenhintergrund (CMB), ein charakteristisches Leuchten, das den gesamten Himmel durchdringt.
Eine neue Analyse dieses Glühens deutet nun auf einen ausgeprägten blauen Fleck im Hintergrund hin - ein Beweis dafür, dass irgendwann um die Rekombination herum ein Paralleluniversum auf unser eigenes gestoßen sein könnte.
Obwohl sie oft Science-Fiction sind, spielen Paralleluniversen eine große Rolle für unser Verständnis des Kosmos. Nach der Theorie der ewigen Inflation wird angenommen, dass sich Blasenuniversen außer unseren ständig bilden, angetrieben von der Energie, die dem Raum selbst innewohnt.
Wie Seifenblasen können auch Blasenuniversen, die zu nahe beieinander wachsen, zusammenkleben, wenn auch nur für einen Moment. Solche vorübergehenden Fusionen könnten es einem Universum ermöglichen, einen Teil seines Materials im anderen abzulegen und am Kollisionspunkt eine Art Fingerabdruck zu hinterlassen.
Ranga-Ram Chary, Kosmologe am California Institute of Technology, glaubt, dass das CMB der perfekte Ort ist, um nach einem solchen Fingerabdruck zu suchen.
Nach sorgfältiger Analyse des Spektrums des CMB fand Chary ein Signal, das etwa 4500x heller war als es hätte sein sollen, basierend auf der Anzahl der Protonen und Elektronen, von denen Wissenschaftler glauben, dass sie im sehr frühen Universum existierten. In der Tat stimmt dieses spezielle Signal - eine Emissionslinie, die durch die Bildung von Atomen während der Ära der Rekombination entstanden ist - besser mit einem Universum überein, dessen Verhältnis von Materieteilchen zu Photonen etwa 65x größer ist als unser eigenes.
Es besteht eine 30% ige Wahrscheinlichkeit, dass dieses mysteriöse Signal nur Rauschen ist und überhaupt kein Signal. Es ist jedoch auch möglich, dass es real ist und existiert, weil ein Paralleluniversum einige seiner Materieteilchen in unser eigenes Universum abgeladen hat.
Wenn unserem Universum während der Rekombination zusätzliche Protonen und Elektronen hinzugefügt worden wären, hätten sich schließlich mehr Atome gebildet. Während ihrer Bildung wären mehr Photonen emittiert worden. Und die Signaturlinie, die sich aus all diesen Emissionen ergibt, würde erheblich verbessert.
Chary selbst ist weise skeptisch.
"Ungewöhnliche Behauptungen wie Beweise für alternative Universen erfordern eine sehr hohe Beweislast", schreibt er.
In der Tat kann die Signatur, die Chary isoliert hat, stattdessen eine Folge des einfallenden Lichts von entfernten Galaxien oder sogar von Staubwolken sein, die unsere eigene Galaxie umgeben.
Also ist dies nur ein weiterer Fall von BICEP2? Nur die Zeit und weitere Analysen werden es zeigen.
Chary hat seine Arbeit im Astrophysical Journal eingereicht. Ein Preprint der Arbeit ist hier verfügbar.