Erdzyklone, Venuswirbel haben viel gemeinsam

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Wissenschaftler haben ein S-förmiges Merkmal in der Mitte der Wirbel auf der Venus entdeckt, das ihnen bekannt vorkommt - weil sie es in tropischen Wirbelstürmen auf der Erde gesehen haben.

Forscher aus den USA und Europa entdeckten das Feature mit dem Pioneer Venus Orbiter der NASA und dem Venus Express der Europäischen Weltraumorganisation. Ihre neue Entdeckung bestätigt, dass massive, wirbelnde Windmuster dort viel gemeinsam haben, wo sie gefunden wurden - auf Venus, Saturn und Erde.

Auf Wolkenhöhe umkreist die gesamte Atmosphäre der Venus den Planeten in nur vier Erdentagen, viel schneller als der feste Planet. Trotz dieser „Superrotation“ bestehen einige dynamische und morphologische Ähnlichkeiten zwischen der Wirbelorganisation in den Atmosphären der nördlichen und südlichen Hemisphäre der Venus und tropischen Wirbelstürmen und Hurrikanen auf der Erde.

Die Organisation der atmosphärischen Zirkulation der Venus in zwei zirkumpolare Wirbel, von denen einer auf jedem Pol zentriert ist, wurde vor mehr als 30 Jahren erstmals aus Mariner 10 Ultraviolettbildern abgeleitet. Das S-förmige Merkmal in der Mitte der Wirbel auf der Venus wurde zuerst vom Pionier Venus Orbiter in der Nähe des Nordpols und kürzlich vom Venus Express Orbiter um den Südpol entdeckt. Es ist auch bekannt, dass es in den tropischen Wirbelstürmen der Erde vorkommt.

Unter Verwendung eines idealisierten nichtlinearen und nicht divergenten barotropen Modells schlagen der Hauptautor Sanjay S. Limaye von der Universität von Wisconsin-Madison und seine Kollegen vor, dass diese S-förmigen Merkmale die Manifestationen einer barotropen Instabilität sind. Das Merkmal kann mit einem barotropen Modell simuliert werden und ist, wie in den Wirbeln auf der Venus und in tropischen Wirbelstürmen, vorübergehend.

Eine weitere Ähnlichkeit zwischen den beobachteten Merkmalen in den Wirbelzirkulationen der Venus und in terrestrischen Hurrikanen ist das Vorhandensein von Transversalwellen, die sich von den Wirbelzentren radial nach außen erstrecken. Das Fehlen von Beobachtungen solcher Merkmale in den Polarwirbeln der Erde lässt darauf schließen, dass die Dynamik der Polarwirbel der Venus mehr mit Hurrikanen gemein hat als mit ihren direkteren terrestrischen Gegenstücken.

Angesichts der Herausforderungen bei der Messung der tiefen Zirkulation der Venusatmosphäre erwarten die Autoren, dass die morphologischen Ähnlichkeiten zwischen Wirbeln auf der Erde und der Venus den Wissenschaftlern helfen könnten, die atmosphärische Superrotation auf der Venus besser zu verstehen und zukünftige Beobachtungen zu leiten.

BILDFUNKTIONEN: 1. Das „Auge des Hurrikans“ auf der Venus, aufgenommen mit dem sichtbaren und infraroten Wärmebildspektrometer (VIRTIS) an Bord der Venus Express. Der gelbe Punkt repräsentiert den Südpol. Bildnachweis: ESA 2. Ein Infrarot-Satellitenbild von Hurricane Howard [1998], das ein S-förmiges Muster in den tiefen (warmen) Wolken im Auge des tropischen Zyklons zeigt. Bildnachweis: Sanjay S. Limaye.

Quelle: Geophysikalische Forschungsbriefe

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