Mars Express ändert seine Umlaufbahn

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Bildnachweis: ESA

Der Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation hat ein großes Umlaufmanöver durchgeführt und das Raumschiff von einer äquatorialen Umlaufbahn auf eine polare Umlaufbahn um den Mars gebracht. Jetzt, da es sich in einer polaren Umlaufbahn um den Mars befindet, kann das Raumschiff mit seiner wissenschaftlichen Analyse des Mars beginnen und mithilfe seines MARSIS-Radars bis zu mehreren Kilometern unter der Oberfläche nach Wasser- und Eisreserven suchen. Mars Express wird am 7. Januar 2004 direkt über den Landeplatz von Beagle 2 fliegen und versuchen, mit ihm zu kommunizieren.

Heute Morgen um 09:00 Uhr MEZ verzeichnete die erste europäische Mission zum Mars einen weiteren operativen Erfolg. Das Mars Express-Flugsteuerungsteam des ESOC bereitete ein weiteres kritisches Manöver vor und führte es aus. Das Raumschiff wurde von einer äquatorialen Umlaufbahn in eine polare Umlaufbahn um den Mars gebracht.

Alle Befehle wurden über die neue Deep Space Station der ESA in New Norcia, Australien, an Mars Express übertragen. Heute Morgen wurde der Haupttriebwerk von Mars Express vier Minuten lang abgefeuert, um das Raumschiff in eine neue Richtung zu lenken, in einer Entfernung von 188 000 Kilometern vom Mars und etwa 160 Millionen Kilometern von der Erde. Am 4. Januar 2004 wird diese neue polare Umlaufbahn noch weiter reduziert.

Faszinierende ESA-Wissenschaftsmission voraus
In einer polaren Umlaufbahn kann Mars Express nun wie geplant mit der Vorbereitung seiner wissenschaftlichen Beobachtungsmission beginnen und arbeitet ähnlich wie ein „Erdbeobachtungssatellit“, jedoch um den Mars herum. Ab der zweiten Januarhälfte 2004 können die Instrumente des Orbiters die Atmosphäre, die Oberfläche und Teile der unterirdischen Struktur des Mars mit unübertroffener Präzision scannen.

Das MARSIS-Radar kann beispielsweise bis zu vier Kilometer unter der Oberfläche nach unterirdischem Wasser oder Eis suchen. Die hochauflösende Stereokamera nimmt hochpräzise Bilder des Planeten auf und beginnt mit einer umfassenden 3D-Kartographie des Mars. Außerdem werden mehrere Spektrometer versuchen, die Geheimnisse der Marsmineralogie und der Atmosphäre sowie die Einflüsse des Sonnenwinds oder saisonale Veränderungen aufzudecken.

Mars Express nähert sich dem Landebereich von Beagle 2
Die Änderung der Umlaufbahn durch den Mars Express-Orbiter ermöglicht eine immer genauere Betrachtung des Landeplatzes Beagle 2, der 31 mal 5 Kilometer groß ist. In dieser sich verengenden polaren Umlaufbahn fliegt der Orbiter am 7. Januar 2004 um 13:13 Uhr MEZ in einer Höhe von 315 Kilometern direkt über den Landeplatz. Die verringerte Entfernung, der ideale Überflugwinkel und die ursprünglich vorgesehenen Kommunikationsschnittstellen zwischen „Mutter“ und „Baby“ erhöhen die Wahrscheinlichkeit, Signale vom Boden zu empfangen.

Laufende europäische Zusammenarbeit und internationale Unterstützung
Das Mars Express-Flugsteuerungsteam der ESA in Darmstadt steht in regelmäßigem Kontakt mit seinen Kollegen des Beagle 2-Teams und mit NASA-Bodenstationen. Darüber hinaus erhält die ESA regelmäßig Unterstützung oder Unterstützungsangebote vom Radioteleskop Jodrell Bank in Großbritannien, dem Westerborg-Teleskop in den Niederlanden, dem Effelsberg-Teleskop in Deutschland und dem Teleskop der Stanford University in den USA. Die ESA ist dankbar für diesen Geist der dynamischen internationalen Zusammenarbeit bei ihrer ersten Mission zum Mars.

Originalquelle: ESA-Pressemitteilung

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