Mars Express Radarbereitstellung verzögert

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Bildnachweis: ESA
Das MARSIS-Team hat der ESA geraten, den für diese Woche geplanten Einsatz des MARSIS-Radarinstruments an Bord von Mars Express zu verschieben.

Neue und verbesserte Computermodelle deuten darauf hin, dass die Radarausleger während des Einsatzes mit größeren Amplituden als bisher erwartet hin und her schwingen können. In diesem Fall könnten die Ausleger empfindlichen Bestandteilen des Raumfahrzeugkörpers zu nahe kommen. Weitere Simulationen und Tests sind im Gange, um die Situation besser zu verstehen.

Die beiden Hauptradarausleger sind 20 Meter lange Hohlzylinder mit einem Durchmesser von 2,5 Zentimetern, die wie eine Ziehharmonika (Akkordeon) in einer Schachtel zusammengeklappt sind. Wenn die Box geöffnet wird, lässt sich die elastische Energie der komprimierten Glasfaserausleger wie ein Jack-in-the-Box entfalten.

Nachdem die Ausleger herausgesprungen sind, rasten sie schließlich in einer geraden Linie ein und nehmen die Form an, die sie hatten, bevor sie in die Schachtel gefaltet wurden. Der Einsatz jedes Auslegers wird voraussichtlich etwa 10 Minuten dauern.

Simulationen, die vor vier Jahren vom Hersteller des Radarbooms, Astro Aerospace, Kalifornien, USA, durchgeführt wurden, zeigten, dass der Einsatz reibungslos sein sollte, ohne wesentlich hin und her zu schwingen. Das Radarteam hat der ESA nun jedoch mitgeteilt, dass eine neue und verfeinerte Analyse der Auslegerdynamik darauf hindeutet, dass eine Art „Spiel“ stattfinden könnte, bevor der Ausleger in seine Position einrastet.

Obwohl ein erfolgreicher Einsatz nicht in Frage steht, möchten die Missionsmanager von Mars Express sicherstellen, dass die Ausleger keinen übermäßigen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind und das Raumschiff während des Einsatzes nicht stören.

Das MARSIS-Team und seine Industrieunternehmen führen jetzt weitere Tests und Simulationen durch, um zu bestätigen, dass der Einsatz keine Auswirkungen auf die Sicherheit des Raumfahrzeugs hat. Diese Simulationen werden dann von den ESA-Experten überprüft. Basierend auf den Ergebnissen, die innerhalb weniger Wochen erwartet werden, wird die ESA entscheiden, wann und wie MARSIS aktiviert werden soll.

MARSIS wird den Untergrund des Mars bis zu einer Tiefe von wenigen Kilometern untersuchen. Die Antennen des Instruments senden Radiowellen zum Planeten und analysieren, wie sie von jeder Oberfläche reflektiert werden, auf die sie treffen. Auf diese Weise kann MARSIS die mineralogische Zusammensetzung unter der Oberfläche untersuchen und das Vorhandensein eines unterirdischen Reservoirs aus Wasser oder Eis aufdecken.

Originalquelle: ESA-Pressemitteilung

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